Randgestaltung von Münzen

Der Münzrand, auch Rändelung genannt, beschreibt den Rand von Münzen oder Medaillen. Dieser Rand hat verschiedene Funktionen und er liegt zudem in verschiedenen Varianten vor.

Die Randgestaltung von Münzen hat viele Funktionen. Früher war einer der Hauptgründe für die Gestaltung des Münzrandes die Verhinderung von illegalen Gewichtsverminderungen durch beispielsweise Abfeilen oder Beschneiden des Münzrandes. Durch die Gestaltung des Randes fielen Manipulationen schneller auf. Neben den dazu kommenden optischen Gründen, wurden die Münzränder auch verändert, um Münzen stabiler zu machen und vor allem gegen Brüche zu schützen. Es sollte auch die Stapelbarkeit verbessert und die Automatentauglichkeit ermöglicht werden. Ein weiterer Aspekt war die Verbesserung der Normierung von Maßen und Gewicht. Durch den Rand wurde eine weitere Möglichkeit erschlossen, Informationen auf der Münze festzuhalten. Als weitere Funktion gilt die Unterscheidbarkeit von Nominalen anhand der Optik und Haptik.

Verschiedene Münzränder

Riffelrand

Münzen mit Riffelrand weisen eng aneinander liegende Rillen am Münzrand auf. Die Anzahl der Einkerbungen ist hierbei jedoch nicht speziell festgelegt. Die meisten Anlagemünzen weisen heutzutage einen Riffelrand auf. Ein Beispiel ist die österreichische Münze Philharmoniker in Gold und Platin. Beide Münzen zeigen eine andere Optik der Riffelung. Auch die Britannia-Anlagemünze verfügt über einen geriffelten Rand sowie die australische Münzserie Australian Kangaroo.

1oz Goldmünze Wiener Philharmoniker, Riffelrand
1oz Platinmünze Wiener Philharmoniker, Riffelrand

Kerbenrand

Ein Kerbenrand weist ebenfalls gleichmäßige Kerben am Rand der Münze auf. Die Anzahl der Kerben ist hier jedoch festgelegt. Ein Beispiel hierfür ist die Anlagegoldmünze Krügerrand zu einer Unze. Der Rand ist hier mit 180 Kerben versehen, die Ausführung Polierte Platte hat 220 Kerben.

1oz Goldmünze Krügerrand, Kerbenrand

Glattrand

Ein Glattrand weist keine spezielle Randgestaltung auf und ist sozusagen die Urform der Münzränder. Er ist glatt und ungemustert. Bei modernen Münzen ist er eher selten anzutreffen – eine Ausnahme ist die Silberanlagemünze Wiener Philharmoniker.

1oz Silbermünze Wiener Philharmoniker, Glattrand

Randbeschriftung

Randschriften, auch Umschriften genannt, gehören ebenfalls zur Randgestaltung von Münzen. Sie können in Kombination mit anderen Randgestaltungen vorkommen. Es gibt aber auch Münzen, welche nur eine Randbeschriftung aufweisen. Bei Randschriften werden Zeichen vertieft oder erhaben auf den Rand der Münze geprägt. Die Schweizer Münzen Vreneli tragen beispielsweise zwischen den Jahren 1947 bis 1949 die Randschrift "AD LEGEM ANNI MCMXXXI". Die Goldmünzen aus der Zeit des Deutschen Kaiserreichs tragen als 20 Mark Münze die Randumschrift "GOTT MIT UNS", die 10 Mark Münzen tragen eine Verzierung aus Arabesken am Münzrand.

Ningaloo Eclipse, Silbermünze 1oz, Randumschrift
Kaiserreichgoldmünzen, Randumschriften
Vreneli, Randumschrift
Vreneli, Randumschrift